Aktuelles
September/Oktober/Novbember 2023
Hornissen und Insektenschutz im Herbst
Statt herkömmlichem Herbstwetter brachte der Oktober sehr viel Regen und eine äußerst milde Witterung mit sommerlichen Nuancen. Die Vegetation kleidete sich nur zögerlich herbstlich und so konnten ich noch lange einen regen Bienenflug auf unserer Blühfläche beobachten.
Etwas besorgt entdeckte ich Ende September ein Hornissennest im Mauerwerk unseres Hauses.
Ein Hornissenexperte des NABU versicherte mir, dass diese großen Wespen bei Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln erstaunlich friedfertig seien. So greifen Hornissen niemals grundlos an, sie sind sogar scheuer als Honigbienen und ziehen es immer vor, einem Konflikt durch Flucht auszuweichen. Störungen wie heftige Bewegungen, Blockieren der Flugbahn sowie Erschütterungen am Nest sollten natürlich vermieden werden. Die einheimische Hornisse zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten. Hornissen ernähren ihre Brut mit allen Arten von Insekten wie Fliegen, Wespen, Heuschrecken, Käfern, Raupen, Libellen, etc. Ein gut entwickeltes Hornissenvolk vertilgt bis zu einem halben Kilogramm Insekten am Tag. Erwachsene Tiere ernähren sich vor allem von Pflanzensäften oder auch Fallobst.
Ganz nebenbei übernehmen sie beim Besuch von Blüten die Bestäubung. Im Gegensatz zu Bienen fliegen Hornissen auch bei kühlem Wetter und bestäuben selbst bei Wind und Regen.
Hornissen fliegen auch in der Nacht und selbst bei völliger Dunkelheit. Sie arbeiten nahezu 24 h am Tag – fast pausenlos sind sie im Einsatz, schaffen Nahrung, Baumaterial und Wasser heran. Hornissen schlafen so gut wie nie. Ca. 20 – 25-mal pro Nacht verfällt das ganze Volk, von der Königin bis zur Arbeiterin, nach einem geheimen Signal hin in eine Art Tiefschlaf.
Nach anfänglicher Skepsis finde ich das Leben der Hornissen sehr faszinierend.
Denken Sie bitte daran – gerade im Herbst können auch Sie den Insekten Gutes tun – durch Nichtstun! In vielen hohlen Stängeln, z.B. von Stauden, überwintern die Larven vieler Wildbienenarten. Würden wir jetzt zurückschneiden und häckseln, dann haben die kleinen Insekten keine Chance. Daher bitte stehenlassen und erst im Frühling zurückschneiden! Auch in Laubhaufen überwintern viele Insekten und Käfer !
Juli/August 2023
Ein Paradies für Insekten und Naturbeobachter
Ein wunderschöner Duft liegt über unserer Blühfläche. Wir können uns nach den ausgiebigen Regenmengen in den letzten Wochen, nun in dieser blüharmen Jahreszeit, über eine üppig blühende Fläche freuen.
Die zu unterschiedlichen Zeiten gesäten Abschnitte bieten ein immer neues Angebot für die Insektenwelt.
Es gibt reichlich Nahrung für Bienen und Schmetterlinge und der gemähte Rundweg in der Fläche lädt zu jeder Zeit zu einem Beobachtungsspaziergang ein. In den Dämmerstunden kann man Eulen und Fledermäuse bei der Jagd über der Blühfläche betrachten.
Juni/Juli 2023
Es geht voran!
Gefühlt von der Winterjacke direkt in die kurze Hose, können wir die vielen Sonnenstunden in den letzten Wochen genießen.
Als Bienenfreunde, Landwirte und Gartenbesitzer haben wir jedoch auch sehr mit der Trockenheit zu kämpfen.
Wir sind froh, dass wir wieder in verschiedenen Abschnitten unsere Blühfläche gesät haben und so trotz der wenigen Niederschläge, reichlich Nahrung für unsere Wildbienen anbieten können. Denken Sie bitte an heißen Tagen an das Aufstellen von Wasserstellen für die Insekten- und Vogelwelt.
Auch der Garten bietet reichlich Nahrung für die Bienen und so sind viele schöne entstanden. Neben den Bienen gibt es auch Hasen, Rehe, Fasane und Greifvögel zu beobachten. Eine Schleiereule findet reichlich Nahrung (Mäuse) in der Blühfläche und füttert fleißig ihre fünf Eulenkinder in unserem Eulenkasten auf dem Hof.
Das neue Schild mit den vielen Namen unserer Blühpaten steht auch in diesem Jahr wieder am Feldrand der Blühfläche.
Weltbienentag!
Am 20.Mai ist Weltbienentag!
Wir starten in das vierte Jahr von „Brunsbüttel blüht auf“ und konnten den 1.Abschnitt unserer Blühfläche am 04.Mai 2023 aussäen. Wie auch in den letzten Jahren erfolgt die Aussaat in drei Teilabschnitten, um den Insekten möglichst lange ein Nahrungsangebot bieten zu können.
Unsere Blühmischung enthält in diesem Jahr Senf, Phacelia, Serradella, Erbsen, Lupinen, Wicken, Klee, Sonnenblumen, Leindotter, Kornblumen und Klatschmohn. Die ersten Pflänzchen sind schon zu erkennen.
Aufgrund der Erfahrung vom letzten Jahr haben wir wieder einen Streifen der alten Blühfläche stehen lassen (im Bild links) um auch jetzt schon Nahrung anbieten zu können.